Hessi James am 03.05.2010
Meine Meinung:
Für solche Fälle sollten EU-Gesetze entwickelt werden, die die Möglichkeit aufbietet, in finanziellen Notfällen, wie sie gerade auftreten, die Haushaltspolitik der havarierenden Staaten zu übernehmen.
Und damit das Geschrei nicht gleich losgeht:
Es hängen nunmal viele Staaten am wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg eines Landes. Die Bevölkerung leidet im Endeffek darunter, aber wer garantiert, dass die Gelder, die jetzt gerade in Griechenland gesteckt werden, auch darin investiert werden? Sicher, die EU hat jetzt besonderes Augenmerk auf Griechenland, aber garantiert uns jemand, dass 100 milliarden oder wieviel es am Ende sein werden, auch in die Wirtschaft, in die Stabilisierung gesteckt werden? Ich denke nicht 100%ig.
Es sollten, gerade jetzt, Reformvorschläge gemacht werden. Rigorose Zusammenstreichungen der Renten und Beamtenleistungen. Wie im Text so wunderschön dargelegt werden, sind 95% des Durchschnittsgehalts als Rente nicht gerechtfertigt.
Wer Hilfe annimmt, der hat auch zurückzustecken. Wenn man fällt, muss man aufstehen. Wenn man die Hand gereicht bekommt, muss man sie nehmen und nicht ziehen und zerren, bis am Ende der Hilfeleistende auch im Sumpf steckt.
Danke fürs Lesen, ich warte aufs Geschrei...
Für solche Fälle sollten EU-Gesetze entwickelt werden, die die Möglichkeit aufbietet, in finanziellen Notfällen, wie sie gerade auftreten, die Haushaltspolitik der havarierenden Staaten zu übernehmen.
Und damit das Geschrei nicht gleich losgeht:
Es hängen nunmal viele Staaten am wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg eines Landes. Die Bevölkerung leidet im Endeffek darunter, aber wer garantiert, dass die Gelder, die jetzt gerade in Griechenland gesteckt werden, auch darin investiert werden? Sicher, die EU hat jetzt besonderes Augenmerk auf Griechenland, aber garantiert uns jemand, dass 100 milliarden oder wieviel es am Ende sein werden, auch in die Wirtschaft, in die Stabilisierung gesteckt werden? Ich denke nicht 100%ig.
Es sollten, gerade jetzt, Reformvorschläge gemacht werden. Rigorose Zusammenstreichungen der Renten und Beamtenleistungen. Wie im Text so wunderschön dargelegt werden, sind 95% des Durchschnittsgehalts als Rente nicht gerechtfertigt.
Wer Hilfe annimmt, der hat auch zurückzustecken. Wenn man fällt, muss man aufstehen. Wenn man die Hand gereicht bekommt, muss man sie nehmen und nicht ziehen und zerren, bis am Ende der Hilfeleistende auch im Sumpf steckt.
Danke fürs Lesen, ich warte aufs Geschrei...
Lordares am 03.05.2010
einige der sparmaßnahmen sind hier dargelegt:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenlan...
für die griechen sind das zum teil, leider nur zum teil, einige einschnitte.
wenn man bedenkt, wie es dort bis jetzt gewesen ist, dann sollten die änderungen noch viel drastischer sein.
das 13. und 14. monatsgehalt müsste komplett für alle gestrichen werden - und nicht nur hier und da gekürzt!
was man auch erwähnen sollte ... im vergleich zu deutschland ist es für uns deutsche ein schlag ins gesicht.
ein anderer punkt ist ... wie soll ein land wie griechenland DAS defizit wieder aufarbeiten?
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenlan...
für die griechen sind das zum teil, leider nur zum teil, einige einschnitte.
wenn man bedenkt, wie es dort bis jetzt gewesen ist, dann sollten die änderungen noch viel drastischer sein.
das 13. und 14. monatsgehalt müsste komplett für alle gestrichen werden - und nicht nur hier und da gekürzt!
was man auch erwähnen sollte ... im vergleich zu deutschland ist es für uns deutsche ein schlag ins gesicht.
ein anderer punkt ist ... wie soll ein land wie griechenland DAS defizit wieder aufarbeiten?
Hessi James am 03.05.2010
durch strikte Bestimmungen, wofür Gelder ausgegeben werden dürfen.
DURCH die EU !
DURCH die EU !
Lordares am 03.05.2010
naja, ausgaben reglementieren ist ja nicht so schwer. aber wie soll ein staat, der ausser "wein, ouzo und tourismus" nicht hat, große gewinne einfahren?
die ganzen schweinestaaten (herrliches wort
) haben das problem, das sie keine besonders dollen exporte haben.
die ganzen schweinestaaten (herrliches wort
) haben das problem, das sie keine besonders dollen exporte haben.
Hessi James am 03.05.2010
aja schon bitter... aber kannst ja nicht jahrzehntelang nen ganzen Staat mitschleifen
Eyeless am 03.05.2010
Ein anderer Ansatz wäre, dass wir Deutschen uns einfach noch viel mehr verschulden.
Doppelter Lohn für alle, keine Steuern mehr, 17. Jahresgehälter, 128 Tage im Jahr Streik und dann lassen wir uns ma von der EU ausm Dreck ziehen
Doppelter Lohn für alle, keine Steuern mehr, 17. Jahresgehälter, 128 Tage im Jahr Streik und dann lassen wir uns ma von der EU ausm Dreck ziehen
Knall_Kopp am 03.05.2010
Teil II
Liebe Griechen!
Das geht Euch sicher nicht anders als uns Deutschen: Wenn wir an die Europäische Union denken, dann erscheint vor unserem inneren Auge diese verwirrende Maschinerie in Brüssel, in der bestbezahlte Bürokraten zusammen mit in der Heimat aussortierten Politikern laufend nervige Regeln produzieren. So habe ich das bisher gesehen. Doch plötzlich habe ich ein ganz anderes Bild von Europa und der EU. Das habe ich Euch zu verdanken.
Angefangen hat alles mit einem Brief an Euch Griechen, den ich vor einigen Wochen im stern geschrieben habe. Ich muss zugeben: Da standen heftige Vorwürfe drin. Und Ihr habt geantwortet, dass mein E-Mail-Briefkasten noch immer überläuft. Der Streit, der nun seit Wochen zwischen Deutschen und Griechen tobt, ist wild und voller Emotionen, aber er ist notwendig und vor allem: Es ist ein wirklich fruchtbarer Streit. Und seitdem ist die EU für mich nicht mehr nur ein Paragrafengebirge. Mit dem Streit zwischen Euch Griechen und uns Deutschen hat Europa für mich erst so richtig angefangen.
Bisher war es doch so: Wenn Griechen und Deutsche etwas miteinander zu besprechen haben, dann treffen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Giorgos Papandreou. Wir Bürger sind dabei nur Zuschauer. Vor dem Fernseher. Jetzt, in dieser Krise, haben wir Bürger endlich begonnen, alleine, ohne unsere Regierungschefs, miteinander zu sprechen. Die deutsch-griechische Debatte ist der Beginn einer echten, europäischen Öffentlichkeit.
Dabei zeigt sich: Streiten ist besser als schweigen. Die endlich ausgesprochenen Vorwürfe bringen uns tatsächlich weiter. Beide.
Natürlich hat die Auseinandersetzung auch weh getan. Wenn wir Euch vorwerfen, korrupt zu sein und den Rest Europas zu betrügen, klar, das macht Euch keine gute Laune. Und wenn anonyme Briefeschreiber mir anbieten, mich zu Gyros zu verarbeiten, oder griechische Zeitungen die Gold-Else auf der Berliner Siegessäule mit Hakenkreuz zeigen, da muss ich schon schlucken. Doch insgesamt habe ich viel von Euch gelernt: Dass deutsche Handelsketten wie Lidl oder Saturn Griechenland erobert haben, und somit deutsche Unternehmen aktiv die von mir kritisierte, griechischen Wirtschaft mitgestalten, davon hatte ich keine Ahnung.
Und ich wusste auch nicht, wie gigantisch die deutsche Waffenindustrie an Euch verdient. Allein 13 Prozent aller deutschen Waffenexporte gehen nach Griechenland. Ihr kauft so viele unserer Panzer und Knarren, weil Ihr Euch von unserem Nato-Verbündeten Türkei bedroht fühlt. Und wer liefert die Waffen an die Türkei? Wieder wir Deutschen. Die deutsche Rüstungsindustrie ist also Profiteur eines Konfliktes, den die große Mehrheit der deutschen Bürger für überflüssig hält. Ich muss zugeben: In dieser Frage habt Ihr Griechen ein gutes Argument auf Eurer Seite.
In meinem Brief hatte ich das Gefühl der Ohnmacht von uns Deutschen geschildert, weil auch unsere wirtschaftliche Stabilität von den Entscheidungen Eurer Regierung abhängig sind. Einer Regierung, die wir nicht wählen können. Doch die öffentliche Debatte in Deutschland ist in Griechenland nicht ohne Wirkung geblieben. Sie hat Euch Griechen noch mehr dazu gezwungen, Euch den Problemen zu stellen. Ich behaupte: Der Protest von uns Deutschen erleichtert es Eurer Regierung, die notwendigen, harten Sparmaßnahmen durchzuziehen. Es gibt also nicht nur eine neue Öffentlichkeit in Europa. Sie wirkt sogar.
Natürlich müsst Ihr Griechen das als Einmischung in Eure inneren Angelegenheiten empfinden. Denn genau das ist es auch. Die deutsche Öffentlichkeit hat sich in Fragen eingemischt, die in Griechenland entschieden werden müssen. Ist das überhaupt zulässig? Als junger Reporter habe ich aus dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien berichtet. Selbst bei schlimmsten Verletzungen der Menschenrechte war es damals völkerrechtlich verboten, sich in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates einzumischen. In diesem Punkt wurde das Völkerrecht inzwischen geändert. Doch in der Wirtschafts- und Finanzpolitik sind die Staaten weiterhin vollständig souverän.
Griechische Wirtschaftspolitik ist inzwischen auch deutsche.
Theoretisch. In der Realität haben sich in der Globalisierung die Wirtschaften der Länder so eng, so untrennbar miteinander verflochten, dass die Entscheidungen der Regierung eines Landes unvermeidliche Folgen für die Wirtschaft und damit das Leben der Menschen in einem anderen Land auslöst. In der EU ist diese Wirkung noch stärker und unmittelbarer. Die Wirtschaftspolitik der Regierung Papandreou ist also immer auch eine Einmischung in die deutsche Wirtschaft, obwohl sie das nicht beabsichtigt.
Und darum ist es absolut verständlich und legitim, dass sich die deutsche Öffentlichkeit und die deutschen Bürger in die politischen Entscheidungen Griechenlands einmischen. Und umgekehrt!
Und genau das ist es, was ich in den letzten Wochen bei unserem Streit gelernt habe: In der EU gibt es keine inneren Angelegenheiten mehr.
Herzliche Grüße
Walter Wüllenweber
Liebe Griechen!
Das geht Euch sicher nicht anders als uns Deutschen: Wenn wir an die Europäische Union denken, dann erscheint vor unserem inneren Auge diese verwirrende Maschinerie in Brüssel, in der bestbezahlte Bürokraten zusammen mit in der Heimat aussortierten Politikern laufend nervige Regeln produzieren. So habe ich das bisher gesehen. Doch plötzlich habe ich ein ganz anderes Bild von Europa und der EU. Das habe ich Euch zu verdanken.
Angefangen hat alles mit einem Brief an Euch Griechen, den ich vor einigen Wochen im stern geschrieben habe. Ich muss zugeben: Da standen heftige Vorwürfe drin. Und Ihr habt geantwortet, dass mein E-Mail-Briefkasten noch immer überläuft. Der Streit, der nun seit Wochen zwischen Deutschen und Griechen tobt, ist wild und voller Emotionen, aber er ist notwendig und vor allem: Es ist ein wirklich fruchtbarer Streit. Und seitdem ist die EU für mich nicht mehr nur ein Paragrafengebirge. Mit dem Streit zwischen Euch Griechen und uns Deutschen hat Europa für mich erst so richtig angefangen.
Bisher war es doch so: Wenn Griechen und Deutsche etwas miteinander zu besprechen haben, dann treffen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Giorgos Papandreou. Wir Bürger sind dabei nur Zuschauer. Vor dem Fernseher. Jetzt, in dieser Krise, haben wir Bürger endlich begonnen, alleine, ohne unsere Regierungschefs, miteinander zu sprechen. Die deutsch-griechische Debatte ist der Beginn einer echten, europäischen Öffentlichkeit.
Dabei zeigt sich: Streiten ist besser als schweigen. Die endlich ausgesprochenen Vorwürfe bringen uns tatsächlich weiter. Beide.
Natürlich hat die Auseinandersetzung auch weh getan. Wenn wir Euch vorwerfen, korrupt zu sein und den Rest Europas zu betrügen, klar, das macht Euch keine gute Laune. Und wenn anonyme Briefeschreiber mir anbieten, mich zu Gyros zu verarbeiten, oder griechische Zeitungen die Gold-Else auf der Berliner Siegessäule mit Hakenkreuz zeigen, da muss ich schon schlucken. Doch insgesamt habe ich viel von Euch gelernt: Dass deutsche Handelsketten wie Lidl oder Saturn Griechenland erobert haben, und somit deutsche Unternehmen aktiv die von mir kritisierte, griechischen Wirtschaft mitgestalten, davon hatte ich keine Ahnung.
Und ich wusste auch nicht, wie gigantisch die deutsche Waffenindustrie an Euch verdient. Allein 13 Prozent aller deutschen Waffenexporte gehen nach Griechenland. Ihr kauft so viele unserer Panzer und Knarren, weil Ihr Euch von unserem Nato-Verbündeten Türkei bedroht fühlt. Und wer liefert die Waffen an die Türkei? Wieder wir Deutschen. Die deutsche Rüstungsindustrie ist also Profiteur eines Konfliktes, den die große Mehrheit der deutschen Bürger für überflüssig hält. Ich muss zugeben: In dieser Frage habt Ihr Griechen ein gutes Argument auf Eurer Seite.
In meinem Brief hatte ich das Gefühl der Ohnmacht von uns Deutschen geschildert, weil auch unsere wirtschaftliche Stabilität von den Entscheidungen Eurer Regierung abhängig sind. Einer Regierung, die wir nicht wählen können. Doch die öffentliche Debatte in Deutschland ist in Griechenland nicht ohne Wirkung geblieben. Sie hat Euch Griechen noch mehr dazu gezwungen, Euch den Problemen zu stellen. Ich behaupte: Der Protest von uns Deutschen erleichtert es Eurer Regierung, die notwendigen, harten Sparmaßnahmen durchzuziehen. Es gibt also nicht nur eine neue Öffentlichkeit in Europa. Sie wirkt sogar.
Natürlich müsst Ihr Griechen das als Einmischung in Eure inneren Angelegenheiten empfinden. Denn genau das ist es auch. Die deutsche Öffentlichkeit hat sich in Fragen eingemischt, die in Griechenland entschieden werden müssen. Ist das überhaupt zulässig? Als junger Reporter habe ich aus dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien berichtet. Selbst bei schlimmsten Verletzungen der Menschenrechte war es damals völkerrechtlich verboten, sich in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates einzumischen. In diesem Punkt wurde das Völkerrecht inzwischen geändert. Doch in der Wirtschafts- und Finanzpolitik sind die Staaten weiterhin vollständig souverän.
Griechische Wirtschaftspolitik ist inzwischen auch deutsche.
Theoretisch. In der Realität haben sich in der Globalisierung die Wirtschaften der Länder so eng, so untrennbar miteinander verflochten, dass die Entscheidungen der Regierung eines Landes unvermeidliche Folgen für die Wirtschaft und damit das Leben der Menschen in einem anderen Land auslöst. In der EU ist diese Wirkung noch stärker und unmittelbarer. Die Wirtschaftspolitik der Regierung Papandreou ist also immer auch eine Einmischung in die deutsche Wirtschaft, obwohl sie das nicht beabsichtigt.
Und darum ist es absolut verständlich und legitim, dass sich die deutsche Öffentlichkeit und die deutschen Bürger in die politischen Entscheidungen Griechenlands einmischen. Und umgekehrt!
Und genau das ist es, was ich in den letzten Wochen bei unserem Streit gelernt habe: In der EU gibt es keine inneren Angelegenheiten mehr.
Herzliche Grüße
Walter Wüllenweber
gelöschter Benutzer am 03.05.2010
Man hätte es bei der EU von 1973 belassen sollen...
Bald dürfen wir Kroatien, Moldawien, Albanien, die Ukraine sw. in der EU begrüßen... was das für den deutschen Steuerzahler heißt, kann sich jeder selbst vorstellen
Bald dürfen wir Kroatien, Moldawien, Albanien, die Ukraine sw. in der EU begrüßen... was das für den deutschen Steuerzahler heißt, kann sich jeder selbst vorstellen
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