Abbruch: Spielabbruch bei der A-Liga-Partie Wallrabenstein gegen Türkgücü Aarbergen: Weil ein Gäste-Fan während der Halbzeit nach dem Schiedsrichter trat, pfiff dieser nicht mehr an. Vorher war ein böses Wallrabensteiner Foul ungeahndet geblieben, stattdessen pfiff der Referee zur Pause, der reklamierende Aarbergener Spieler sah beim Gang in die Kabine Rot.
SV Wallrabenstein - Türkgücü Aarbergen 2:2 abgebrochen.- Schlimmer allerdings der Spielabbruch in Wallrabenstein: Schiedsrichter Richter aus Steinfischbach wurde in der Pause von einem Aarbergener Fan getreten und pfiff das Spiel nicht mehr an. "Der Schiri hatte allerdings seinen Anteil an diesem Eklat", sah SVW-Sprecher Markus Wettengel den Spielleiter mit Schwächen. "Zwei Minuten vor der Pause ließ sich ein Spieler von uns zu einem bösen Foul hinreißen, das eine Karte zur Folge haben musste. Der Spielleiter entzog sich dieser Konsequenz durch den Halbzeitpfiff, der gefoulte Spieler ließ sich zu einer Beleidigung hinreißen und sah Rot. Beim Gang in die Kabine wollten einige Gästefans den Schiedsrichter zur Rede stellen, einer flippte aus und trat nach dem Schiedsrichter. Der Abbruch daher leider korrekt", hatte Wettengel etwas Mitleid mit den Gästekickern. "Mannschaft und Verein müssen nun für diesen Bekloppten leiden", ärgerte sich Aarbergens Vorstandsmitglied Cem Yilmaz. "Wir hätten bei dem Fan nie ein Gewaltpotential vermutet." Tore: Bingöl, Tramontana/Yilmaz, Yildiz.
Peinlich der Auftritt von Türkgücü Bad Schwalbach in Heftrich: Dreimal Rot sowie Drohungen gegen Schiedsricher und Ordner trübten das Bild.
Topspiel der Verbandsliga
Im Derby der Fußball-Verbandsliga und keiner war am Ende zufrieden. Die SG Walluf nicht, weil sie weiter im Keller festsitzt. Der Türkische SV haderte, weil er den möglichen Sieg verschenkte.
"Die Türken haben in dieser Runde einer sehr gute Mannschaft. Sie waren von der Spielanlage das bessere Team", räumte Michael Wagner ein. Doch auch bei der eigenen Elf zeige der Daumen nach oben, fügte der SG-Manager an. Abdullah Karaahmet, Teamchef der Gäste, sah Licht und Schatten: "Erst in der zweiten Halbzeit kam unsere Offensivstärke zum Ausdruck. Vergangene Saison waren wir über jeden Auswärtspunkt froh. Jetzt sind wir immerhin soweit, dass wir uns ärgern, wenn es nicht zum Sieg reicht."
Schleppend nur hatte das Derby Fahrt aufgenommen. Mit einem Freistoß beendete Dimi Tsakas das Abtasten. Gäste-Keeper Ismail Yilmaz reagierte glänzend. Erol Genc setzte das Warmschießen aus der Distanz auf der Gegenseite fort. Harmen Baghramian zeigte sich inspiriert, schweißte gleich nach der Pause aus 25 Metern im Wallufer Winkel ein. Postwendend sorgte Volkan Zer per Kopf für den Ausgleich (50). 15 Minuten später unterlief Ali Nagsh ein Handspiel der unglücklichen Art. Fatih Bilir wuchtete den Strafstoß zum 1:2 in die Maschen.
Nach Foul am eingetauschten Ex-Wallufer Özgür Aktürk reklamierten die Türken einen weiteren Strafstoß. Zum Leidwesen von Karaahmet blieb der Pfiff aus. "Eine eindeutige Situation. Schade, dass es der sonst gut leitende Schiedsrichter nicht so gesehen hat. Für mich ein Knackpunkt." Zwei weitere Einwechselkräfte prägten die Endphase. Bei Walluf schnappte sich Orkun Zer den Ball, trickste mehrere Gegenspieler aus und leitete zu seinem Bruder Volkan weiter, der mit seinem sechsten Saisontor zum 2:2 abschloss.
Im TSV-Trikot wurde Huanito Rreshka dagegen zum Pechvogel. Zunächst verpasste er den Zeitpunkt des Abspiels zum besser Postierten, abschließend scheiterte er an SG-Torhüter Oktavian Halm (87.), der nun mit seinem Team bei Biebrich 02 antritt.
Für die nur langsam vom Fleck kommenden Rheingauer erneut eine hohe Derby-Hürde, während der Türkische SV gegen Viktoria Kelsterbach seinen beachtlichen dritten Platz behaupten will. Bei effektiverer Chancenverwertung sollte das möglich sein.
SG Walluf: Halm - Nagsh (89. Zarate), Achampong, P. Yolver - Wilhelm, Azakir, Tepper, Vincentic (67. O. Zer), Breitrück (80. Augustini) - Tsakas - V. Zer.
Türkischer SV: I. Yilmaz - Karaca, Kusch, Bilir, Balikci - Yildirim (68. Rreshka), Genc, Yildiz, Kunz - Silbereisen (25. Aktürk), Harmen Baghramian (70. Tuzcu).
Tore: 0:1 Baghramian (47.), 1:1 V. Zer (50.), 1:2 Bilir (65./Handelfmeter), 2:2 V. Zer (80.).- SR: Rieth (Bieber).- Zuschauer: 180.