Italiener jubeln: Ferrari siegt im Schumi-Stil
„Wenn wir diese Form konservieren können, haben wir jedes Wochenende eine gute Chance. Das Titelrennen ist völlig offen.“
Kimi Räikkönen (27) badet im Erfolg. Nach seinen beiden Siegen in Silverstone und Magny Cours hat der Iceman den Silberpfeilen mächtig eingeheizt.
In Italien feiern sie den Finnen schon als kleinen Schumi.
„Ferrari, ein Triumph im Schumi-Stil. Nur Weltmeister reagieren auf diese Weise“, jubelt „Tuttosport“.
Der „Corriere dello Sport“ schreibt: „Ein Super-Raikkönen siegt auf Schumachers Art. Ferrari beginnt ernsthaft auf den WM-Titel zu hoffen.“
Noch acht Rennen bis zum Titel.
Räikkönen liegt als WM-Dritter 18 Punkte hinter Lewis Hamilton (70 Punkte). Doch spätestens seit Silverstone haben sie auch in England die Stärke von Ferrari erkannt.
„Hamiltons Traum von einem Heimsieg hat sich zwar nicht in einen Albtraum verwandelt, aber das Gefühl einer Ernüchterung war unverkennbar“, analysiert die „Times“.
Der „Independent“ titelt: „Räikkönen und Ferrari schalteten einen Gang hoch und zerstörten die Hamilton-Party.“
Auffällig: Bei der Tankstopp-Panne zeigte Hamilton zum ersten Mal Nerven.
„Ich war zu früh dran“, gestand der Schwarze Blitz. „Keine Ahnung, wie viele Sekunden ich da verloren habe, aber es waren jedenfalls sehr wertvolle.“ Als Dritter kam Hamilton noch hinter Alonso ins Ziel.
Weltmeister Alonso eröffnet jetzt auch verbal den Angriff auf den ungeliebten Rookie.
Der Spanier: „Seit Kanada war ich ziemlich schneller als er. In Indianapolis konnte ich ihn nicht überholen und in Magny Cours hatte ich ein Getriebe-Problem. Hier hatten wir ein normales Rennen und ich kam über 30 Sekunden vor ihm ins Ziel." Seine Kampfansage: „Ich muss immer eine Stufe höher auf dem Podium stehen als er.“
Der gnadenlose Titel-Kampf.
Ferrari-Boss Luca di Montezemolo motzt gegen die FIA-Bosse und das Punkte-System. Sein Vorwurf: Räikkönen liegt trotz dreier Saisonsiege hinter Hamilton und Alonso (je 2 Siege). Montezemolo: „Das ist unsportlich, es ist falsch. Die Formel 1 sollte kein Sport für Rechner sein, sie sollte ein Sport für Sieger sein."
Mit fünf Saisonsiegen liegt Ferrari in der Konstrukteurs-Wertung zudem um 25 Punkte hinter McLaren-Mercedes, die vier Grands Prix gewonnen haben.
„Kimi war einfach majestätisch, von der ersten bis zur letzten Runde“, feierte Ferrari-Teamchef Jean Todt den zweiten Räikkönen-Sieg in Serie. Am 22. Juli soll der Finne am Nürburgring zum Triple durchstarten.